Klaus Sievers malt figürlich. Etwas Erzählerisches bestimmt seine Bilder, er will über die äußere Form eine Stimmung einfangen, die Dinge sprechen lassen. Seine Bilder sind kommunikativ.
Die Themen und Motive entstammen dem Alltäglichen – kleine Situationen, die er erlebt hat und die geformt werden wollen. Er findet Bonbons oder Büchsen auf der Straße und bereitet ihnen auf großen Leinwänden eine Bühne. Vor dunklem, fast schwarzem Hintergrund leuchten sie und zeigen sich ein letztes Mal. In seinen Porträts haben die Dargestellten ihre Augen geschlossen, sie bleiben bei sich, entspannt in ihrer eigenen Welt.
Wir sehen in der Ausstellung eine aktuelle Entwicklung. In den letzten zwei Jahren haben sich seine Formate stark verkleinert. Die Gegenstände sind persönlicher geworden: ein Löffel, etwas Obst, eine kleine Schale, eine Tasse, in die Tee gegossen wird. Die Bilder möchten nicht mehr so viel Platz einnehmen, gewinnen aber in Intensität. Schnell und unaufwändig wird jetzt eine Idee, ein Ding ohne Umwege festgehalten, „aufgemalt“. Bild für Bild reiht sich aneinander, es sind kleine malerische „Bemerkungen“.
Neben Malerei als Ausdruckmittel arbeitet Klaus Sievers auch mit Worten. In seinen lyrischen Wortbildern, die seit 2010 entstehen, werden Situationen und Affekte des Alltags sprachlich verdichtet. Die Themenpalette reicht von Erinnerungen an Kindheit und Jugend über Spruch-Sammlungen bis zu grotesken Fantasien. Humor, gern schwarzer, spielt eine nicht unwesentliche Rolle. Die entstandenen Texte sind farbig auf Acrylglas gedruckt. Ihre inhaltliche Wirkung wird durch Format, Farbe, Typographie unterstützt.
Klaus Sievers: „Im nächsten Moment“, Malerei und Wortbilder
Ausstellung vom 27.11. bis 11.12.2022
Öffnungszeiten: sonntags von 15 bis 18 Uhr
Vernissage am Freitag, 25.11. um 19:30 Uhr
Klaus Sievers
geboren 1962 in Essen, aufgewachsen im Heiligenhaus
1981 – 89 Studium Malerei Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Graubner, Prof. Bobek
1989 – 94 Visuelle Kommunikation FH Düsseldorf
Ausstellungstätigkeit seit 1989, u.a. Rotterdam, Brüssel, Warschau, Moskau, Krasnojarsk, Noyabrsk
2022 Kunstpreis „FBZ Art Award“ des „Forschungs- und Behandlungszentrums für psychische Gesundheit“ der Ruhr-Universität Bochum
Die Große / Museum Kunstpalast Düsseldorf
2021 Ludwiggalerie Schloss Oberhausen
„Ins Grüne. Ins Blaue. Ins Schwarze“ (mit B. Nachtwey)