Neuer alter Jazz bei QQTec – Jazzreihe QQJazz Tradition startet

Wenn man eine Eigenschaft der Kulturaktivitäten von QQTec hervorheben will, so ist es die Vielfalt. Nicht umsonst nennt es sich selbst den „Kulturbaukasten“ in Hilden. Es manifestiert sich im Programm der Kunstschule von Realismus, Abstraktion bis zu Skulpturen und Installationen. Genauso in den Ausstellungen der Galerie QQArt, dem Theater- und Literaturprogramm QQLit bis zur Symbiose von Kunst und Technik – nicht zuletzt im Verbund mit dem Radio und Fernseh-Museum.
Merkwürdigerweise ist dies jedoch nicht der Fall in einer der längsten Aktivitäten: dem Jazzprogramm QQJazz. Hier wird nur eine Schublade bedient: der sogenannte „Modern Jazz“. Potentielle Besucher outen sich als Freunde des Jazz, erklären aber, vom modernen Jazz verstünden sie nichts. Gleiches hören wir in der bildenden Kunst über die abstrakte Malerei. Dabei müsste der Zugang zu kulturellen Darbietungen doch vielmehr über die Sinne und das emotionale Empfinden laufen anstatt der rationalen Analyse.
Wenn bei der bildenden Kunst die realistische Malweise diesen Konflikt auflöst, so ist es beim Jazz die traditionelle Spielweise. Hierbei ist der durchgehende Rhythmus, die melodiösen Strukturen und die Wiedererkennbarkeit der Titel der Gegenentwurf. Wenn beim modernen Jazz eher fachkundige Konzentration dominiert, so ist es beim traditionellen Jazz die Spielfreude, das Mitklatschen, das Wippen der Füße und die unbeschwerte Fröhlichkeit. Der Grund für die Entstehung und den weltweiten Siegeszug des Jazz.

Deshalb startet QQTec nun seine neue Jazzreihe „QQJazz Tradition“. Hier wird den Wurzeln des Jazz wie Blues, Swing, Gesang und fetzigen Rhythmen eine Bühne geboten. Interessanterweise gibt es bei den über 120 Jazz-Spielstätten in NRW nur vereinzelt die Möglichkeit, diese Musik zu erleben – ein Trend in ganz Deutschland. Dieses neue Format wird jedoch den modernen Jazz nicht von QQTec vertreiben. Es soll vielmehr das vorhandene Programm ergänzen und nicht ersetzen. Natürlich werden eingefleischte Jazzpuristen aus beiden musikalischen Lagern empört sein. So etwas gehört sich nicht: Entweder – Oder. Für QQTec allerdings kein Problem. Wir wollen viele Schubladen!
Das neue Programm beginnt am Sonntag 12. September mit dem Jolly Jazz Orchestra, der 1968 gegründeten und damit ältesten aktiven Oldtime Band in Düsseldorf unter Leitung des Jazzbuch-Autors Freddy Schauwecker. Als Gast freuen wir uns auf die Sängerin Lous Dassen. Sie ist eine Berühmtheit in Düsseldorf, hat sie doch 30 Jahre lang die Jazzhochburg Dr. Jazz in der Altstadt betrieben. Daher vielen Jazzfans auch als Frau Dr. Jazz bekannt. Das zweite Konzert am 10. Oktober präsentiert die Climax Band Cologne. Auch schon in 1973 gegründet und strotzend vor Spielfreude. Schließlich kommt am 14. November Frau Dr. Jazz persönlich mit ihrer eigenen Formation – Lous Dassen & Friends.
Der Beginn der Konzerte ist weiterhin 16 Uhr. Karten unter www.neanderticket.de und an der Tageskasse. Eintritt 20 € / Vorverkauf 18 €.

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