In diesem Jahr wird er 60 Jahre alt. Das ist für ihn die Zeit einer Meditation über das Leben … über sich … durch die Kunst … In einer großen Ausstellung, die von Bukarest über Salzburg nun zu QQArt nach Hilden kommt, zeigt er wesentliche Aspekte seines Lebenswerkes. Er hatte bereits eine Ausstellung in QQArt im Jahre 2004.
Er ist ein wichtiger Name der 80-er Generation, in der er sich mit „Atelier 35“ beschäftigte. Als Keramiker ausgebildet, widmete er sich im Laufe seiner Karriere mehreren Arten von künstlerischen Ausdrucksmitteln: Malerei, Zeichnungen, Photographie, Installation, Performance. Neben seinen künstlerischen Aktivitäten entwickelt sich auch seine akademische Laufbahn, als Professor und Dekan an der Universität für Kunst und Design in Klausenburg ( Cluj ), Rumänien. Seine Vorliebe für experimentelles Suchen wird durch die permanente Bezugnahme auf Formen und Werte ästhetischer Urformen begleitet. Bei Titu Toncian findet sich eine Analyse grundlegender und tiefgründiger Dinge, die selber als skulpturelle Metapher zusammengesetzt sind. Eine solche Konzeption des künstlerischen Aktes erfordert auch eine immerwährende Rückkehr – mit Ernsthaftigkeit und Methode – an die großen Themen seines Gesamtwerkes. Die Reihe „T-Kompositionen“ sind der Beweis dafür. Die in seiner Vorstellung und danach in Wirklichkeit entstandenen Objekte werden zu zivilisatorischen Artefakten. „Schichtung“ ist eine Anspielung an die archäologische Praxis als Offenbarung der versteckten Botschaften der Geschichte.
Darüber hinaus ist eine seiner Schöpfungs – Philosophien mit dem Verschmelzen des Gefühls der Entdeckung, des Wissens und der Einsicht in das kulturelle Erbe verbunden. In diese Kategorie können auch die Serien, welche das Motiv des Buches, des Folianten und der Schrift verwenden, zugeordnet werden. („Die Buch-Mauer“, „Verbrannt Genealogien“, „T Schrift“).
„Das Gedächtnis des Ortes“ konzentriert sich auf das Motiv des menschlichen Körpers. Die Installation besteht aus flachen und stilisierten anthropomorphen Figuren aus Ton, die durch helle Konturen (Neonröhren), ergänzt werden. Die hier realisierten Kompositionen basieren auf der doppelten Perspektive der menschlichen Natur: der fragile Körper, in einem Zustand der Zersetzung, Desintegration, im Gegensatz zur hellen Aura der Seele. Die Komplexität der künstlerischen Annäherung Titu Toncians liegt einerseits in der ausgewählten spirituellen Thematik und andererseits in der Vielfalt an plastischen Lösungen und verwendeten Techniken.
Die Ausstellung ist vom 29.11. bis 13.12.2015, jeweils sonntags von 14 bis 18h, sowie donnerstags von 18 bis 20 Uhr zu sehen.
Die Vernissage ist am Sonntag, 29.11. um 14 Uhr.
Der Eintritt ist frei.