Mit dieser neuesten Formation machte sich Florian Weber, Jazz-Echo Preisträger von 2013, ans Werk. Erstens sollte nicht nur das Klavier, sondern auch das Fender Rhodes einen stimmigen Platz in der Band haben. Zweitens sollten nord- und westafrikanische Rhythmen die grundsätzliche Gliederung der Musik prägen, ohne aber den modern jazzigen Charakter an den Rand zu drängen. Drittens galt es, weitere Pfeiler von Florians Webers Interessenskosmos, die Mathematik und auch Konstruktionsprinzipien aus der Fugenlehre in das Gesamtbild zu integrieren, ohne das Resultat aber zu vertrackt erscheinen zu lassen. Viertens schließlich sollte das Ganze vor allem auch Spaß machen und die Zuhörer mitreißen.
So entwickelte sich ‘Biosphere‘ zu einer der spannendsten, weil beiläufig vielschichtigen Jazzgruppen der jüngsten Zeit. Auf der einen Seite spielen sie Kompositionen wie ‘Piecemeal‘, ein Stück in groovigem 27 / 16-Takt, das die Idee motivisch kleinster Teilchen, mit kontrapunktischen Kontrasten und afrikanischen Strukturvorstellungen verknüpft . Daneben aber auch Neudeutungen bekannter Pop-Titel wie ‘Clocks‘ von Coldplay oder ‘Cosmic‘ von Jamoriquai . Dabei gelingt es dieser erstaunlichen Band vor allem auch die vertracktesten Vorlagen leicht, und stellenweise sogar funky klingen zu lassen. Es ist die Verbindung von Kopf und Bauch, Intellekt und Erfahrung, die ‘Biosphere‘ den Weg über die Grenzen des Gewohnten hinweg weist.
Besetzung: Florian Weber, p,Rhodes, Thomas Morgan,b, Dan Weiss,dr