„Wir sind kein Jazztrio, wir sind Trio Elf. Was, Sie wissen nicht, wer Trio Elf ist?“ empört sich Sven Faller, der Bassist. „Nicht schon wieder ein weiteres Jazztrio“ lautet der provozierende Ausgangspunkt seiner gespielten Auflehnung. Mit ihrer Vision eines clubtauglichen Akustikjazz fügen sie am Sonntag bei „Jazz um Drei“ der weiten Palette der Jazztrios eine neue Farbe hinzu, die bisher nicht sichtbar war. „Begonnen hat Elf als Band bei Jungle-Raves, wo sie zusammen mit DJs in Clubs gespielt haben. Sie haben sich dann überlegt, die Grooves, Feels und rhythmische Ästhetik in den Jazzkontext zu übertragen und zu schauen, was passiert“.
Und es passiert so Einiges. Die „ELF“- betitelte Debüt-CD berichtet von organischem, lyrischem, tänzelndem, facettenreichem, gefühlvollem, virtuosem und raffiniertem Drum’n’Bass’n’Piano-Jazz. So modern und vielseitig, dass man den augenverdrehenden Erstgedanken „Nicht schon wieder ein weiteres Jazztrio“ getrost in den gelben Sack für Vorurteile entsorgen kann.
„Wir glauben, dass es eine Menge Hörer gibt, die sich weniger für authentische Stilpflege als für authentischen Ausdruck, überraschende Kombinationen, Assoziationen und Auseinandersetzungen interessieren“. Mit dieser Meinung stehen Elf beileibe nicht alleine. Sie sind nicht die Einzigen, die die Faxen dicke haben, „von der manchmal eintönigen Ambientgrooverei vieler Elektronikprojekte und von den oftmals starren Klischees, wie eine Jazzaufnahme zu klingen hat“.
Schlagzeuger Gerwin Eisenhauer, 1967 geboren, studierte von 1990 bis 1993 in New York und spielte bisher u.a. mit Torsten de Winkel, John Davis, Tony Lakatos, John Ehteridge und Richie Blackmore. Pianist Walter Lang (geboren 1961) studierte in Berklee, und Sven Faller glänzte als Bassist von Johannes Enders, Charlie Mariano, Konstantin Wecker, Bobby Watson, Chico Freeman (u.v.a.). Auch er hat eine fundierte Ausbildung in New York genossen, und natürlich verfügen alle drei über ausreichend Banderfahrung, diverse Veröffentlichungen in unterschiedlichsten Besetzungen, Preise und vieles andere.
Der Name ELF bedeutet übrigens nichts anderes als Eisenhauer, Lang und Faller, was wiederum – unschwer zu erraten – auf die Nachnamen der Akteure verweist.
Walter Lang (p)
Sven Faller (b)
Gerwin Eisenhauer (dr)
Eintritt 20 € (incl. 1 Getränk), ermäßigt 15 €